Dienstag, 28. Juni 2011

Wem folgt eigentlich die Hamburgische Bürgerschaft?

Die Präsidentin tut es, die Vizepräsidentin tut es und einer der weiteren Vizepräsidenten ab und zu auch. Sie tippen 140 Zeichen in ihr Smartphone und  kommunizieren mit dem Bürger via Twitter. Seit dem 03. Februar 2011 ist auch die Hamburgische Bürgerschaft als Institution bei twitter dabei. 
Dies begrüße ich sehr, im Sinne einer aktiven politischen Kommunikation auch im digitalen Bereich. Sehr schön! 

Twitter-Profil der Hamburgischen Bürgerschaft
Vergleicht man die Followerzahlen von @buergerschaftHH mit denen der Abgeordneten, würde der Account des Parlaments mit 166 Followern auf Platz 11 der Bürgerschafts-Twittercharts im Juni liegen.

Bisher besitzen schon 38 Mitglieder der Bürgerschaft einen eigenen Twitter-Kanal. Monatlich steigt die Zahl und die Twitter-Quote im Parlament. Aktuell liegt sie bei 31,4%. Auch dies ist alles sehr erfreutlich.

Nun wäre es ja folgerichtig, das alle Abgeordneten-Twitterati im Bürgerschafts-Account erwähnt, heisst vom Account gefolgt werden. Somit würde man eine offizielle Anlaufstelle für alle Interessenten der Hamburger Politik bei Twitter schaffen. Interessierte hätten alle aktiven Hamburger Parlamentarier auf einen Blick. Bisher fehlt dies.

Doch wem folgt die Bürgerschaft?

Personen, denen die Bürgerschaft folgt
Genau acht verschiedenen Personen/Accounts folgt die Bürgerschaft. Darunter sind die Tourismusorganisation der Hansestadt, das nicht-kommerzielle Internet-Angebot wahlrecht.de oder das privatwirtschaftliche Portal wahl.de aus Berlin.

Zuletzt wurde aber auch die Fraktionsvorsitzende der FDP, Katja Suding, hinzugefügt, sowie die Vizepräsidentin der Bürgerschaft Kersten Artus (Die LINKE.) und die neue Präsidentin des hohen Hauses Carola Veit (SPD).

Hmmmmm....und was ist mit den anderen 35 Parlamentariern? Sind diese etwa unrelevanter, als die drei Damen und private Webprojekte?

Auf meine Nachfrage hin, wurde mir erklärt, das lediglich Fraktionsvorsitzenden und Präsidenten gefolgt wird. Warum es diese Regelung gibt, blieb leider unklar?




Im Sinne einer transparenten und fairen Kommunikation einer offiziellen Institution würde ich mich sehr freuen, wenn auch alle weiteren Parlamentarier in die Followerliste mit aufgenommen werden könnten. So wirkt es doch sehr verzerrend und vor allem unfair gegenüber allen anderen Bürgerschafts-Twitterati, die kein schönes Amt inne haben. 

Apropos. Wenn der Bürgerschaft der Rechercheaufwand zu groß sein sollte: Alle Bürgerschafts-Twitterati in einer Liste zusammengetragen gibts beim Hamburger Wahlbeobachter unter: hhbue - öffentliche Liste bei Twitter. ;)

Nachtrag: Als Reaktion auf diesen Beitrag hat die Internetredaktion der Hamburgischen Bürgerschaft am 29.Juni nun auch Katja Suding und Kersten Artus aus der Liste der Personen, denen man folgt entfernt. #dislike

Und man hat mir meinen Fanstatus auf der Bürgerschafts-Facebookseite genommen. Ich darf also nun kein Fan mehr sein. Soviel zum Thema professioneller Umgang mit Kritik und zum Thema gutgemachte politische Kommunikation.


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