Nachdem ich mir Anfang des Jahres einmal angeschaut hatte wie aktiv Twitter in den sieben Hamburger Bezirksversammlungen genutzt wird und vor allem wer von den 361 Bezirksabgeordneten den Microbloggingdienst nutzt, folgt hier nun die Analyse für Facebook.
Laut der aktuellen BITKOM-Studie nutzen in Hamburg ca. 920.000 Bürger Facebook. In der Altersklasse der bis zu 29jährigen haben sogar 71% einen Facebookaccount. Mittlerweile dürften es sogar noch mehr sein, unter anderem auch wegen der starken Wachstumsraten in den Generation 45+
Doch wie sieht es bei den ehrenamtlichen "Abgeordneten" der Bezirksversammlungen aus?
Eine Bestandsaufnahme
In den sieben Hamburger Bezirksversammlungen sitzen 361 Bezirksabgeordnete aus sechs Parteien.
185 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen ein privates Facebookprofil
25 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen eine Facebook-Fanseite
21 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen sowohl ein privates Profil als auch eine Fanseite
Über die Hälfte aller Bezirkspolitiker nutzt Facebook. Die 52% entsprechen genau der durchschnittlichen Nutzung (.pdf, Seite 10) in der Hamburger Bevölkerung. Die allerwenigsten der Abgeordneten nutzten das Netzwerk allerdings wirklich aktiv und mit dem Fokus Bürgerdialog.
Zum Vergleich: In der Hamburgischen Bürgerschaft nutzen knapp 74% der Abgeordneten Facebook, richtig aktiv sind aber auch nur ca. 26%.
Facebook in den Bezirksversammlungen
Wie wird Facebook in den Bezirksversammlungen genutzt?
29 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (56,8%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (5,9%)
26 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (51%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (5,9%)
36 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (70,6%)
9 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (17,6%)
24 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (47,1%)
1 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (1,9%)
30 von 57 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (52,6%)
5 von 57 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (8,8%)
16 von 49 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (32,6%)
1 von 49 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (2%)
25 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (49%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (5,9%)
Ähnlich wie bei der Twitternutzung liegt auch hier die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte vorn, sowohl was die absoluten Zahl der Nutzer betrifft, als auch bei der relativ höchsten Nurtzung von Facebook durch die Abgeordneten. Am wenigsten ist das soziale Netzwerk bisher in der Bezirksversammlung Bergedorf vertreten.
Facebooknutzung nach Parteien
Die Nutzung nach lokaler Zuordnung ist das eine, aber in wie weit ist Facebook schon in den verschiedenen Parteien bzw. Fraktionen verbreitet?
Bündnis 90/ Die Grünen
31 von 51 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
1 von 51 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite
= 60,1%
SPD
94 von 172 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
15 von 172 Abgeordneten haben eine Facebook-Fanseite
= 54,6%
Piratenpartei
2 von 4 Abgeordneten hat einen Facebookaccount
0 von 4 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite
= 50%
CDU
44 von 89 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
7 von 89 Abgeordneten haben eine Facebook-Fanseite
= 49,4%
FDP
8 von 20 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
1 von 20 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite
= 40%
Die LINKE.
9 von 25 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
0 von 25 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite
= 36%
Service
Und als Wahlbeobachter-Service habe ich analog zu meiner Facebook-Liste der Hamburgischen Bürgerschaft, auch für die sieben Bezirksversammlungen Listen erstellt in denen die Facebook-Accounts aller Abgeordnetenden der jeweiligen Bezirksversammlung vereint sind.
Diese Listen kann man abonnieren und braucht dann nicht mehr mit jedem Abgeordneten "befreundet" sein, um aktuelle Nachrichten der Bezirkspolitiker zu erhalten und mit diesen zu interagieren.
Mit einem Klick auf das jeweilige Symbol kommen Sie direkt zur Liste und zur Abomöglichkeit.
Auch wenn ich versucht
habe möglichst akribisch Facebook nach allen Accounts zu
durchsuchen, habe ich möglicherweise den ein oder anderen
Bezirksabgeordneten vergessen bzw. nicht gefunden. Über Ergänzungen und Hinweise würde ich
mich daher sehr freuen. Danke!
Anmerkung: Nicht wundern, die Anzahl der Personen in den Facebooklisten weicht von der oben genannten Anzahl der Abgeordneten mit eigenem Facebook-Profil ab. In diesen Listen sind teilweise schon die "Zubenannten Bürger" ergänzt, die ebenfalls großartige ehrenamtliche Arbeit in den Bezirksversammlungen leisten. Dazu dann einmal mehr in einem späteren Posting an dieser Stelle.
Anmerkung: Nicht wundern, die Anzahl der Personen in den Facebooklisten weicht von der oben genannten Anzahl der Abgeordneten mit eigenem Facebook-Profil ab. In diesen Listen sind teilweise schon die "Zubenannten Bürger" ergänzt, die ebenfalls großartige ehrenamtliche Arbeit in den Bezirksversammlungen leisten. Dazu dann einmal mehr in einem späteren Posting an dieser Stelle.
Wenn Milchmädchen Studien lesen:
AntwortenLöschen"920.000 Hamburger sind bei Facebook", diese Aussage gibt die Studie nicht einmal im Ansatz her. Hier ein paar Einwände:
Die Studie ist, auch wenn das dort behauptet wird, nicht repräsentativ, schon gar nicht in dem Sinne, wie die 920.000 hier errechnet wurden:
1. befragt wurden nur Internetnutzer
2. die untere Altersgrenze für die Teilnahme lag bei 14 Jahren
3. das benutzte Panel ist haushaltsrepräsentativ und keineswegs personenrepräsentativ
Auch wenn sich Forsa beim Aufbau des Panels sicher sehr viel Mühe gegeben hat, ist es sehr fraglich, ob so ein Panel repräsentativ ist. Noch fraglicher ist es, ob eine Studie, die Personen aus so einem Panel befragt, repräsentativ in dem Sinne ist, dass man solche Hochrechnungen machen kann, selbst wenn man die vielen Fehler dabei, die sich aus den oben genannten 3 Punkten ergeben, bei der Berechnung nicht macht.
Dass die Macher der Repräsentativität der Studie ebenfalls nicht über den Weg trauen, zeigt der Hinweis auf die Gewichtung im Steckbrief der Studie. Außerdem ist im Sinne der Repräsentativität eine hohe Ausschöpfung wichtig. Nur schafft man diese nicht binnen weniger Tage noch eine exakte Landung bei 1000 bestellten Interviews (1023 ist so, wie solche Befragungen durchgeführt werden, sehr exakt)
Und dann beziehen sich die erhobenen Zahlen auf Deutschland insgesamt, und nicht nur auf Hamburg und regionale Schwankungen sind anzunehmen.
Also, wer 51% der in der Studie genannten FB-Nutzer mit den 1.8 Mio Hamburgern einfach mal so verrechnet, hat keinen blassen Schimmer davon, was er da gerade macht. Das zeigt auch der Verweis, der die starken Wachstumsraten bei FB in den oberen Altersgruppen belegen soll: auch da sollte man sich erst einmal anschauen, was da wirklich gemessen wird statt sich von bunten Balken blenden zu lassen.
Lieber Thomas W.
AntwortenLöschenvielen Dank für Ihren ausführlichen Exkurs in Sachen qualitativer Sozialforschung, den ich mit großem Gewinn gelesen habe, auch wenn ich leider nichst Neues dabei gelernt habe.
Mir ist durchaus bewusst, dass dieser Blogpost (und auch dieser Weblog insgesamt) keine wissenschaftliche Arbeit ist. Dieser Anspruch wird auch nicht erhoben.
Trotzdem möchte ich gerne ein Gefühl dafür geben in welchem gesellschaftlichen Kontext das Thema des Blogposts steht und welche Relevanz das Thema "Nutzung sozialer Medien" - auch in Hamburg - besitzt. Ob es nun 1,3 Millionen oder 850.000 Hamburger sind spielt dabei keine sehr große Rolle. Es sind bei weitem mehr Facebook-Nutzer als NDR-Zuschauer, Abendblatt-Leser. BILD-Leser usw...
Dazu noch ein letzter Satz:
Die Schätzung von 920.00 Facebooknutzern in in Hamburg ist ein sehr konservativer Wert. Denn wie sie richtig feststellen gibt es regionale Unterschiede und gerade
- in Großstädten
- Regionen mit guter Breitbandversorgung
- Regionen mit hohem Kreativen-Anteil
- mit vielenjungen Menschen
ist die Facebooknutzung erheblich höher als im Rest des Landes.
Beste Grüße
Martin Fuchs
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