Seit 2011 sitzt Katharina Wolff
als jüngstes Mitglied der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft. Die
Hälfte der Legislaturperiode ist rum, Zeit einmal zurückzublicken auf die
ersten Erfahrungen als Neuparlamentarierin. Dies ist ein Gastbeitrag von
Katharina Wolff.
Katharina Wolff vor dem Hamburger Rathaus, Sitz von Parlament und Regierung |
Der Einzug in die Hamburgische Bürgerschaft und damit
verbunden die Tatsache die Menschen aus meinem WahlkreisHarvestehude/Rotherbaum/Hoheluft-West die nächsten vier Jahre parlamentarisch
repräsentieren zu dürfen, war für mich dann das Erreichen eines großen Zieles
und ein stückweit auch die Erfüllung eines Traums. Endlich durfte ich da
mitreden und mitgestalten, wo die großen und wichtigen Entscheidungen für
Hamburg und die fast zwei Millionen Menschen in unserer Stadt getroffen werden.
Dass mein Einzug in die Bürgerschaft für mich persönlich
eine Herausforderung darstellen würde, war mir dabei von vorneherein klar. Ich
wusste, dass ich als „nur“ 27 jährige Frau unter besonderer Beobachtung stehen
würde. Das hatte für mich zunächst durchaus positive Auswirkungen: Für die
Presse war ich ein gern gesehenes Motiv, dies umso mehr, da ich mit meiner
Vergangenheit als Sängerin schon einen gewissen Bekanntheitsgrad bei den Medien
hatte.
Über mangelnde Aufmerksamkeit von Seiten der Öffentlichkeit konnte ich mich so also zunächst nicht beklagen.
Schwieriger war da schon der Start in die parlamentarische Arbeit selber. Auch Kolleginnen und Kollegen anderer Parteien waren wie ich darüber überrascht, wie wenig „Starthilfe“ von Seiten der Bürgerschaftskanzlei dabei uns neuen Abgeordneten an die Hand gegeben wurde. Man mag es glauben oder nicht, die Bürgerschaft bietet zwar regelmäßig Führungen für Touristen und Besucher an, für uns neue Abgeordnete gab es aber keine Einweisung, wo was zu finden ist. Natürlich kann man sich das alles sehr schnell selbst erschließen, aber als junge Abgeordnete kommt man sich am Anfang schon manchmal etwas hilflos vor, wenn man durch das große und großartige Hamburger Rathaus irrend nach dem richtigen Sitzungssaal sucht.
Über mangelnde Aufmerksamkeit von Seiten der Öffentlichkeit konnte ich mich so also zunächst nicht beklagen.
Schwieriger war da schon der Start in die parlamentarische Arbeit selber. Auch Kolleginnen und Kollegen anderer Parteien waren wie ich darüber überrascht, wie wenig „Starthilfe“ von Seiten der Bürgerschaftskanzlei dabei uns neuen Abgeordneten an die Hand gegeben wurde. Man mag es glauben oder nicht, die Bürgerschaft bietet zwar regelmäßig Führungen für Touristen und Besucher an, für uns neue Abgeordnete gab es aber keine Einweisung, wo was zu finden ist. Natürlich kann man sich das alles sehr schnell selbst erschließen, aber als junge Abgeordnete kommt man sich am Anfang schon manchmal etwas hilflos vor, wenn man durch das große und großartige Hamburger Rathaus irrend nach dem richtigen Sitzungssaal sucht.
Katharina Wolff im Plenarsaal der Bürgerschaft |
Auch wie ich die Mitarbeiterpauschale von 2.600 € verwenden darf, ob ich sie z.B. aufsplitten oder nur an eine Person vergeben darf und wie genau das mit den Verträgen geht wurde nur semi-gut erklärt. Immerhin gibt es vorgefertigte Verträge und es wird einem gesagt wo man sie findet. Und am wichtigsten: Man wird tatsächlich sofort darüber belehrt, dass man keine Verwandten (bis zum 2. Grad) und keine Lebenspartner einstellen darf. Ist also etwas transparenter als in Bayern.
Abgeordnete sein, heißt also learning by doing.
Katharina Wolff am Rednerpult |
An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, dass mir am Anfang mehr Informationen zur Verfügung gestanden hätten. Ich glaube aber, dass die Tatsache als Abgeordnete oder Abgeordneter neu in ein Parlament eingezogen zu sein, so überwältigend ist, dass damit immer auch der Beginn einer Entdeckungsreise verbunden ist, um sich als Mitglied in diese so wichtige und großartige Institution einzufinden.
Ich bin jeden Tag für die vielen Menschen dankbar, die mich dabei unterstützt haben. Meine Kollegen in der Fraktion, aber vor allem aber auch die vielen Mitarbeiter der Fraktion und der Bürgerschaftskanzlei, waren unglaublich hilfsbereit. So hatte ich dann doch, wenn auch nicht ganz von alleine, die nötige Hilfestellung, um mich zurechtzufinden, um dann doch recht schnell mit der inhaltlichen Arbeit beginnen zu können. Dafür habe ich mich schließlich wählen lassen.
Die Autorin
MdHB Katharina Wolff (CDU) |
Seit 2010 ist Frau Wolff Mitglied des Bundesvorstands der Jungen Union Deutschlands und sitzt seit Februar 2011 für die CDU als Wahlkreisabgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Hier ist sie Sprecherin für Gleichstellung und Netzpolitik.
Beruflich ist Frau Wolff seit Anfang 2010 Gründungsgesellschafterin und Managing Director von der, auf den Onlinemarkt spezialisierten, Personalberatung Premium Consultants GmbH und hat die Beteiligungsgesellschaft Wolff Ventures GmbH gegründet, mit der sie junge Startups als Business Angel unterstützt.
schade, dass man der dame so unkommnetiert eine plattform bietet.
AntwortenLöschenLiebe Maike,
AntwortenLöschenvielen Dank für Ihren Kommentar.
Grundidee eines GASTBEITRAGES, der so auch mehrfach gekennzeichnet ist, ist es (nicht nur auf diesem Blog) unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen abzubilden. Wenn Sie meinen Blog öfter lesen, werden Sie wissen das ich öfter Gastblogger einlade um hier zu publizieren.
Gerade die Einblicke in den praktischen Parlamentsalltag einer Neuparlamentariern finde ich spannend. Insbesondere als Gegensicht zu den vielen eher theoretischen Analysen die dieser Blog liefert.
Eine Kommentierung von Gastbeiträgen ist unüblich.
Was ist denn Ihre konkrete Kritik an dem Beitrag?
Martin Fuchs