Wahlbeobachter in den Medien

Dienstag, 9. Juli 2013

Social-Media-Analyse Tools im Bundestagswahlkampf - nicht nur für Journalisten

Fast wöchentlich wird gerade ein neues Tool zur Beobachtung und Bewertung des Social-Media-Aktivitäten im Bundestagswahlkampf veröffentlicht und präsentiert. Ich habe bereits über einige Instrumente an dieser Stelle geschrieben und versuche hier mal die spannendsten von ihnen vorzustellen.

Ein nicht kompletter Überblick.


Bundestwitter

http://bundestwitter.de

Anbieter: Webentwickler Thomas Puppe, Berlin

Idee:  Bundestwitter.de ist ein Aggregator über die Tweets der Mitglieder des deutschen Bundestages (und der Fraktionen). Er zeigt die fleißigsten Twitterati der Woche und die aktivsten twitternden Politiker überhaupt in Rankings an. Zudem bekommt man einen sehr guten Überblick wer in welcher Fraktion twittert und seit wann. Gimmicks am Rande: Die meist benutzten Hashtags in der Politik und die 200 letzten Tweets mit Geodaten visualisert

Bewertung: Ein wirklich gelungens, sauber programmiertes, übersichtliches und vorallem sehr hilfreiches Analyseinstrument für die politische Twittersophäre in Deutschland. Die Grafik ist schlicht und schmal gehalten und überzeugt durch perfekte Usability. Leider sind bisher nur die Bundestagsabgeordneten und Fraktionen  abgebildet. Eine Ausweitung auf weitere Politiker wäre wünschenswert.


Fanpage Karma FanpageRadar zur Bundestagswahl 2013

http://www.fanpagekarma.com/wahl2013

Screenshot
Startseite FanpageRadar
Anbieter: tasqade GmbH, Berlin, Anbieter von Fanpage Karma, ein Online Tool zur Analyse von Facebook Fanpages.

Idee: Der Fanpage Karma Radar erfasst die aktuelle politische Diskussion und zeigt die Trends auf den Fanseiten der Parteien. Auf Grundlage der Parteiaktivitäten erstellt der Radar Rankings zu Fans, Wachstum, Interkation und Performance der Fanseiten. Zudem gibt es weitere aufbereitete Analysen zu den Top Themen , den Hashtags und den Top- und Floppostings der vergangenen 24 Stunden. 

Bewertung: Der FanpageRadar ist ein sehr schön und übersichtlich gestaltetes Analyse-Tool für die deutsche Facebook-Parteienlandschaft. Leider werden nur acht Parteien betrachtet. Die Auswahl ist damit selektiv und leider nicht repräsentativ. In Deutschland wurden am 06. Juli 38 Parteien zur Bundestagswahl zugelassen. Die Analysen laden zu weiteren Recherchen im Facebook-Kosmos der Parteien ein. Zum Beispiel auf den Facebookseiten von allen zugelassenen Parteien.


Online Reputation Manager webpolitics

http://www.online-reputation-manager.de/webpolitics.html

Screenshot
Startseite webpolitics
Anbieter: Reputation Manager GmbH & Co. KG, Kronberg im Taunus. Eine Unternehmensberatung spezialisiert auf Online Reputation Management.

Idee: Wöchentliche Social-Media-Analyse der deutschen Politiklandschaft. Unter anderem liefert die Analyse Erkentnisse über die meistbenutzten Twitter-Hashtags und einen Überblick über die Entwicklung der Partei- und Politikerfanseiten bei Facebook. Die vollständige Analye kann als .pdf heruntergeladen werden.

Bewertung: Insgesamt eine gute Idee die Unternehmenskompetenz auch auf das politische Feld anzuwenden. Hierfür vermisse ich aber konkrete Analysen zur Reputation der Politiker und Parteien in Social-Media und deren Entwicklung im Laufe des Wahlkampfes. Die bisher angebotenen kostenfreien Analysen gibt es an anderer Stelle im Internet aktueller und grafisch schöner aufbereitet. In einem kostenpflichtigen Kundenportal sind weitere Analysen einsehbar.


Pluragraph

www.pluragraph.de

Screenshot
Startseite Pluragraph.de
Anbieter:  Ein ehrenamtliches Projekt von Jona Hölderle, Niels Richter und dem Autor dieses Blogs Martin Fuchs, Hamburg/Berlin.

Idee:  Pluragraph ist eine Plattform für Social-Media-Benchmarking und Social-Media-Analyse im nicht-kommerziellen Bereich. Ziel ist eine möglichst vollständige Auflistung der Social-Media-Aktivitäten von gemeinnützigen Organisationen (NPOs), Politik, Kultur und Verwaltung. Pluragraph bezieht sich auf Organisationen und Personen im deutschsprachigen Raum, also u.a. in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Plattform erstellt tagesaktuelle quantitative Social-Media-Rankings in über 170 Kategorien und für aktuell über 8500 Organisationen und Politiker - auch sortiert nach sozialen Netzwerken. So z.B. für alle Bundestagsabgeordneten, alle über 100 Parteien und deren Landesverbände in Deutschand, für Europaabgeordnete und viele Landtagsabgeordnete z.B. in Bayern. Mehr zur Methodik der Rankings steht hier.

Bewertung: Durch die gut gepflegte und sehr umfangreiche Datenbank bietet Pluragraph.de einen sehr guten und aktuellen Überblick über das was Politiker und Parteien aktuell in den sozialen Netzwerken machen. Zudem lassen sich durch die grafische Gestaltung sehr schön Wachtumsverläufe nachverfolgen. Ein wunderbares Recherchetool für Best Practice nicht nur für Politiker. Leider sind die Rankings ausschließlich quantitativer Natur. Bisher werden keine qualitativen Rankings angeboten. 


politwi

http://www.politwi.de

Screenshot Webseite politwi
Startseite politwi
Anbieter: Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys) und Big Data Research Analytics Lab des Institute of Computer Science Databases and Information Systems (DBIS) der Goethe Universität Frankfurt am Main.


Idee: Ähnlich wie einige andere hier präsentierte Tools analysiert die Plattform politwi politische Top-Themen zur Bundestagswahl 2013 mit Hilfe von Tweets in Echtzeit. Dabei werden insbesondere aktuelle Trends analysiert und erkannt. Die besondere Stärke des Instrumentes liegt darin, dass schnell hochkommende Themen extrahiert werden können und nicht nur die Tweet-Anzahl dabei entscheidend ist. Der Fokus liegt also viel stärker auf der Früherkennung von neuen Themen als bei anderen Instrumenten. 

Bewertung: Politwi hat zwar viele Ähnlichkeiten mit anderen Twitter-Analyse-Tools, bietet aber zudem einige  schöne Zusatzfunktionen. So ermöglicht die Plattform die Recherche in der Vergangeneit und lässt so gut nachvolziehen wann Themen zeitlich aufkamen und wie Themenkarrieren bei Twitter verlaufen. Interessant nicht nur für Informatuonsjunkies ist die Übersicht über die Top Themen der vergangenen Stunde und deren Zeitverlauf. Wünchenswert wäre zudem noch eine regionale Ansicht: Wo kommen die Themen auf und in welcher Region wird welches Thema aktuell diskutiert?  


prmagazin Twitter-Barometer

http://www.prmagazin.de/meinung-analyse/hintergrund/taegliches-twitter-barometer.html

Screenshot
Startseite prmagazin Twitter-Barometer
Anbieter: prmagazin (Verlag Rommerskirchen GmbH & Co. KG) in Zusammenarbeit mit UNICEPTA, ein Unternehmen mit Angeboten in qualitativer Medienbeobachtung und Medienresonanz-Analysen.

Idee: Das „Twitter-Barometer“ ergänzt das Social-Media-Kanzlerduell von prmagazin und Unicepta. Die werktäglich aktualisierte Grafik bildet den Twitter-Buzz zu den Kandidaten Angela Merkel (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) ab. Es soll "Pulsmesser" und Alarmanlage für neue aufkommende Themen sein.

Bewertung: Eine gute Idee, die Tonalität der Tweets zu den beiden Kanzlerkandidaten zu bewerten und grafisch darzustellen. Leider besitzt die Grafik keine all zu große Aussagekraft, da die Methodik nicht transparent gemacht ist. Was wird wie und warum gemessen und bewertet. Das Archiv bietet einen schönen Rückblick auf die jeweiils tagesaktuelle politische Stimmung im Netz.


Talkwalker zur Bundestagswahl 2013 powered bei smugo

www.talkwalker.com

Startseite Storyboard Talkwalker by smugo
Anbieter: Smugo - Social Media & Online Research, Tier. Basierend auf Talkwalker-Software.

Idee:  Talkwalker sammelt und aggregiert Daten aus Blogs, Foren, Facebook, Twitter, Youtube, News und Nachrichtenwebseiten inklusive der Kommentare in 187 Sprachen und 250 Ländern. Daraus werden dann automatisierte Analysen z.B. der Topmeldungen der Woche, den Suchanfragen zu den Parteien, meinungsführenden Autoren und Quellen erstellt. Am konkreten hier verlinkten Beispiel der Bundestagswahl wird z.B. angezeigt über welche Partei das Netz in den vergangenen sieben Tagen am meisten geredet hat ("Share of Voice"). Zudem ist im Storyboard auch die Funktion des Twitterbarometers integriert.

Bewertung: Das hier präsentierte Dashboard ist extra für den Blog erstellt wurden und bezieht sich ausschließlich auf Begriffe und Themen rund um die Bundestagswahl. Es ist also kein Standardanalysetool zu politischen Themen und Stimmungen, sondern nur temporär eingerichtet. Die einsehbaren Statistiken und Analysen sind spannend, es fehlen allerdings an einigen Stellen wichtige Hinweise zur Methodik und Interpretation der Daten. Der große Mehrwert liegt an der Einfachheit der Bedienung.

 

Tame.it zur Bundestagswahl 

http://tame.it

Dashboard Tame.it
Anbieter: Tazaldoo UG, Berlin 

Idee: Tame.it ist ein Instrument zum "bändigen der eignen Twitter-Timeline". Tame wertet die eigene Timeline nach Top Hashtags, Top-Twitterati und Top-Links der letzten 24 Stunden aus. Ausgehend davon kann man aber auch das gesamte Twitter-Universum nach Hashtags, Themen oder Twitterati absuchen.Tame eignet sich daher wunderbar als Ausgangspunkt um via Echtzeitsuche nach Themen, Diskussionen oder Experten auf Twitter zu recherchieren.

Zur Bundestagswahl gibt es zudem eine Widget-Demoversion für den Begriff Bundestagswahl und den Hashtag #btw13, die die Top-Links, Top Nutzer und Top Hashtags der letzten 24 Stunden anzeigt. 

Bewertung:  Insbesondere für das Monitoring von aktuellen Diskussionen bietet Tame mehr Möglichkeiten als die normale Twittersuche und stellt die Ergebnisse strukturiert dar. Ebenfalls sehr hilfreich ist die Funktion, die aufzeigt welcher Twitterati bei welchem Thema zur Zeit am aktivsten ist. Insgesamt ist Tame aber noch sehr beta, teilweise unübersichtlich und leider nur beschränkt auf Twitter, das in Deutschland lediglich knapp 800.000 Nutzer hat.



Twitterbarometer

http://twitterbarometer.de

Screenshot
Startseite Twitterbarometer
Anbieter: Das Twitterbarometer ist eine Kooperation von BuzzRank.de und Sascha Lobo.
BuzzRank ist ein Anbieter von Diensten für Social-Media-Analyse, Monitoring und Reporting.

Idee: Das Twitterbarometer analysiert Tweets in Echtzeit. Gemessen wird die Verwendung von parteibezogenen, positiven oder negativen Schlagworten (Hashtags) wie #CDU- oder #SPD+. Es ergibt sich ein stets aktuelles Bild der politischen Stimmung im Netz.

Bewertung: Bereits 2009 startete Sascha Lobo mit wahlgetwitter.de ein ähnliches Projekt zur letzten Bundestagswahl. Die Idee politische Stimmungen im Netz und via Twitter zu erheben besitzt weiterhin Sexappeal. Das Twitterbarometer ist eine schön gestaltete Spielerei die erste Hinweise auf die Stimmung geben kann. Da aber nicht alle Twitterati die Technik des "+"en und "-" verwenden wird es immer nur ein Ausschnitt der Twitterstimmung bleiben. Und dies wiederum ist mit den 800.000 Twitterati in Deutschland nur ein Ausschnitt aus der Gesamtstimmung. Trotzdem: Sehr nützlich. 



Vodafone Institut Online Ranking Politik und Wirtschaft - #ORPW

http://www.vodafone-institut.de/socio-political-participation/studies-and-papers/orpw-2-online-ranking-politik-und-wirtschaft-mai-2013-teil-1.html

Screenshot
Startseite #ORPW-Projekt
Anbieter: Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation GmbH in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Christoph Neuberger) und der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster (Prof. Dr. Stefan Stieglitz)

Idee: Das #ORPW Forschungsprojekt soll die Grundlagenforschung im Bereich Social-Media-Monitoring zu Themenkarrieren im Internet und den maßgeblichen Multiplikatoren im Netz unterstützen und forcieren. Aus den erhobenen Daten bildet sich ein Online Ranking Politik und Wirtschaft. Bis zur Bundestagswahl wird monatlich ein Report veröffentlicht, der zeigt welche Themen in den sozialen Medien relevant waren und wer die maßgeblichen Akteure sind.

Bewertung: Eine wissenschaftlich fundierte Betrachtung dieses Forschungsfeldes ist zu begrüßen, gerade wenn so honorige Persönlichkeiten am Projekt beteiligt sind. Leider sind die Auswertungen nur rekursiv und nicht aktuell. Zudem sind nur ein Bruchteil der relevanten Blogs als Grundgesamtheit erfasst. Das Netz wird also nur zu einem kleinen Teil wirklich abgebildet. Die umfangreichen Reports liefern aber eine Reihe von spannenden Analysen und sind definitiv lesenswert. 


Wahl.de

http://www.wahl.de

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Startseite wahl.de
Anbieter:  Compuccino GmbH Berlin.
Eine Medienagentur, die auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert ist.
Medienagentur auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert.
Medienagentur auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert.

Idee:  wahl.de misst und bewertet die Online-Aktivität von Parteien und Politikern. Täglich präsentieren sie die aktivsten und erfolgreichsten politischen Akteure. Mit den Aktivitätsdaten werden Rankings erstellt und  nach Partei und Landesverband gegliedert ausgeben. Die Auswertung berücksichtigt aktuell die letzten 7 Tage.

Bewertung: Der Platzhirsch (seit 2008 am Start) unter den Wahl-Analyse-Portalen. Leider sehr unübersichtlich und von der Usability gewöhnungsbedürftig. Teilweise veraltete Datenbestände und Beschreibungen ("Im Wahljahr 2009 nimmt...") und tote Links, die ins Nirvana führen. Aber der Blog informiert mit sehr guten Gastautoren über interessante Themen rund um den digitalen Wahlkampf. Lesenswert! 


Wahlkampfanalyse.de   

www.wahlkampfanalyse.de

Screenshot
Startseite wahlkampfanalyse.de
Anbieter: Untermehmensberatung eck consulting group, München und der Social-Media-Analyse-Anbieter complexium GmbH, Berlin.

Idee: Analyse der semantischen und inhaltlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der digitalen Kommunikation von Parteien, Wählern, Journalisten und anderen wichtigen Akteuren. Unter anderem mit der ausführlichen Darstellung von Cases, den Top-Themen des Tages im Netz und visualierten Darstellungen von Thementrends. Hierfür stehen die firmeneigenen Programme Galaxy. Mapping und Galaxy.Cluster zur Verfügung. 

Bewertung: Gerade frisch an den Start gegangen (10.07.) ist das Portal noch nicht sehr umfangreich befüllt. Die Beobachtung von Thementrends und beliebten Hashtags gibt es auch an anderer Stelle im Netz gut aufbereitet. Die visualierte Darstellung von Themenclustern hingegen wirkt aber spannend, für den Erstnutzer allerdings ein wenig zu unübersichtlich und komplex. Insbesondere politische Akteure finden hier schnell die wichtigsten Nachrichtenartikel zu einem bestimmten Thema geclustert. Hilfreich gerade für wahlkämpfende Politiker, die sich schnell einen Überblick über die Diskussionen verschaffen wollen.


Wahl-o-Meter 

http://wahl-o-meter.com

Screenshot
Startseite Wahl-O-Meter
Anbieter: Der Berliner Programmierer Hendrik Alschner.

Idee:  Die innovative politische Stimmungsprognose. Berechnet sich aus den Nennungen der Parteien und der Namen ihrer wichtigsten Politiker auf Twitter. Die Prognose aktualisiert sich nach eigener Aussage aller 60 Minuten und das Programm soll sofort auf politische Ereignisse reagieren.

Bewertung: Der Wahl-O-Meter gibt sich neutral und parteipolitisch unabhängig. Einige Blogger zweifeln dies aufgrund der überproportional guten Ergebnisse der AfD in der Prognose an. Die Methodik der Prognoseerstellung wird aus den Beschreibungen nicht ganz klar. Insgesamt finde ich das gesamte Tool etwas intransparent.  Gewöhnungsbedürftig ist zudem die Werbung für Energy Drinks auf der Webseite und in der App. Die App (leider nur für Apple) macht aber einen guten Eindruck und sie ist leicht bedienbar.


WahlRausch.de 

http://www.wahlrausch.de

Screenshot
Startseite WahlRausch.de
Anbieter: Unternehmensberatung Internet Commerce GmbH, Starnberg in Kooperation mit verschiedenen Software-Häusern.

Idee: WahlRausch.de versteht sich als politische Social-Media-Analyse in Echtzeit. Mit Hilfe einer selber programmierten BigData-Analyse-Software werden die politischen Kommentare von News-Webseiten, Twitter, Foren, Online-Shops und weiterer Social-Media-Portale ausgewertet und als positive und negative Stimmungskurven tagesaktuell grafisch für die sechs im Bundestag vertretenen Parteien dargestellt. Neben dem allgemeinen Überblick über die positive Resonanz der Parteien im Netz, gibt es zudem detaillierte Auswertungen zu jeder Partei und zur Online-Reputation der Spitzenpolitiker

Bewertung: Auch wenn ich den Anspruch der Betreiber ("Entscheidung der Bundestagswahl 2013 vorwegzunehmen") etwas zu hoch gegriffen finde, ist WahlRausch.de definitiv ein spannendes Tool um die allgmeine politische Wetterlage im Netz zu erfassen.Und man kann mit Hilfe dieser Daten sehr schön sehen an welchen Tagen und mit welchen Positionen Parteien und Spitzenpersonal im Netz ankamen oder eben auch nicht. Leider gibt es keinen Überblick anhand welcher Kriterien WahlRausch.de Kommentare als positiv oder negativ wertet und wie z.B. mit Ironie umgegangen wird. An dieser Stelle wünschte ich weitere Informationen zur Methodik. 


Wirtschaftswoche "So wählt das Netz"

http://www.wiwo.de/so-waehlt-das-netz/

Wirtschaftswoche und Attensity GmbH
Anbieter: Wirtschaftswoche in Zusammenarbeit mit dem Social Analytic Unternehmen Attensity GmbH Europe, Saarbrücken.

Idee: Neben vielen anderen hier vorgestellten Tools hat die Infografik "So wählt das Netz" ebenfalls den Anspruch die aktuelle politische Meinung auf Facebook und Twitter abzubilden und so Stimmungsbarometer für den Ausgang der Bundestagswahl im September zu sein. Mit Hilfe der Attensity-Software werden täglich 400 Millionen Tweets und wöchentlich ca. 17.000 öffentliche Facebook-Beiträge nach politischen Begriffen durchsucht und mit Hilfe einer präzisen Sprachverarbeitung der Inhalt interpretiert. Aus dieser Bewertung ergeben sich dann Übersichten über die Zustimmung zu den Parteien und Spitzenkandidaten, die wichtigsten Personen, Themen und die Entwicklung der wichtigsten Wahlkampfthemen.

Bewertung: Grafisch sehr ansprechend aufbereitet bitetet die Infografik leider nicht viel Neues zu den bereits vorher veröffentlichten Tools. Möglicherweise gibt es hier etwas andere Ergebnisse, da die Software eine andere Datenbasis als z.B. WahlRausch, Tame.it, das prmagazin Twitter-Barometer oder das Twitterbarometer hat. Gelungen finde ich die Darstellung der Zustimmung zu den Parteien, auch wenn sich hieraus meines Erachtens keine Bewertung für den Ausgang der Wahl ableiten lässt. Etwas verwirrend sind die thematischen Top-Flop-Listen der Spitzenkandidaten. So sind teilweise identische Themen sowohl ein Top als auch ein Flop.

Habe ich ein wichtiges Tool vergessen?
Dann her damit, freue mich über Ergänzungen und Anmerkungen.


Disclaimer: Martin Fuchs ist Gründer und Betreiber von Pluragraph.de und zudem mit einigen der Betreiber der hier vorgestellten Projekte persönlich bekannt. Teilweise war ich an der Konzeption der hier dargestellten Instrumente beratend (pro bono) beteiligt. 


24 Kommentare:

  1. Danke für die Erwähnung unseres #ORPW zwischen so vielen anderen interessanten Tools!

    Zu deiner 'Kritik': Teile der Analyse erfolgen (ganz bewusst!) manuell, zum Beispiel die Kodierung in der Analyse des Einzelthemas. Das ist live einfach nicht möglich. Im Vergleich mit anderen kommunikationswissenschaftlichen Analysen im politischen Umfeld sind wir extrem aktuell ;-)

    Und dann gibt es noch so Sachen wie https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10151739175494380 , die das Bild bei rein-automatischen Analysen ziemlich verfälschen können.

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  2. Liebe Malte, vielen Dank für deine Erklärungem.
    Das mit der Aktualistät ist auch gar nicht als Kritik gemeint, lediglich als Abgrenzung zu dne dargestellten Echtzeit-Tools.

    Schwieriger hingegen finde ich, dass nicht transparent ist (bzw. ich finde es nicht) warum ihr genau diese Blogs ausgewählt habt?
    Und warum viele wichtige und meinungsmachende Politik- und Wirtschaftsblogs außen vor bleiben.

    Das finde ich ein wenig schade.

    Euch weiterhin viel Erfolg, euer Leser ;)

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  3. Wie ein Tool wie Wahl-o-Meter hier aufgeführt werden kann, ist mir ein Rätsel. „Intransparent“ ist da noch das geringste Manko, schon die behauptete „Methodik“ zum Zweck der „Parteien-Prognose“ sollte ein Ausschlusskriterium sein.

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  4. Lieber Anonym,

    über Kritik freue ich mich immer - vielen Dank dafür.
    Allerdings würde ich mich zum einen freuen, wenn Sie hier mit Klarnamen auftreten würden und die Kritik am Wahl-O-Meter auch noch etwas ausführlicher beschreiben könnten. Das macht den Artikel dann noch besser.

    Diese Übersicht soll einen Überblick liefern, es ist kein Ranking oder eine Bewertung der hinter den Tools liegenden Methodiken.

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  5. Das Wahl-O-Meter hat ein Impressum, es ist nur ein wenig versteckt. Aber selbst auf dem Bild kann man den Link links über der App erkennen.

    Eine Einschätzung zum Wahl-O-Meter gibt es auf meinem Blog. *Werbung*

    Ansonsten Danke für den Überlick. Viele der Seiten kannte ich noch nicht.

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  6. Liebe/s/r Wahlgeflüster,

    vielen Dank für den Hinweis. Da haben schon meherere Tausend Menschen diesen Blogartikel gelesen und keinem ist das Impressum aufgefallen ;) Blogposting habe ich soeben berichtigt.

    Wer steckt denn hinter dem Wahlgeflüster-Blog?

    Martin Fuchs

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    1. Na der datenflüsterer. ;)
      Im Ernst: Ein völliger Neuling in der aktiven Blogosphäre. Der Blog ist also erst mal nur ein Experiment.

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  7. Schöne Übersicht, folgendes hat ein Geographischer Ansatz; http://wahlodata.org/

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  8. Lieber Anonym,

    vielen Dank für den Hinweis zu Wahodata, das ich bisher noch nicht kannte. Sieht in der Tat sehr spannend aus und vielleicht schaffe ich es noch vor dem Wahltag das Tool in Gänze zu testen und online zu stellen.

    Ist der Hinweisgeber ein Macher von Wahlodata, hätte gerne Kontakt

    Martin Fuchs

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  9. Lieber Martin,

    eine interessante Aufstellung. Besten Dank für diese Übersicht. :)

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  10. Ich habe die Liste heute erst entdeckt und ein paar neue Analyse-Tools entdeckt, die ich vorher nicht kannte. In Deiner Liste fehlen auch noch ein paar. Das nächste Mal schmeissen wir unsere Listen gleich zusammen.

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