Wahlbeobachter in den Medien

Mittwoch, 18. Juni 2014

Wie Social Media sind die Europaabgeordneten?

Europa hat gewählt. In Deutschland wurden Kandidaten von 14 verschiedenen Parteien ins neue Europaparlament gewählt. In der vergangenen Legislatur saßen da noch 99 deutsche Vertreter aus sechs Parteien.

Logo Europäisches Parlament
Von den 96 Parlamentariern sind 31 neu gewählt. Gut jeder dritte Abgeordnete ist somit neu dabei, zwei Drittel saßen bereits in Brüssel und Straßburg. Von den 31 Neuen entfallen 14 auf die acht neuen Parteien im Europaparlament. Bei der CDU gibt es vier, bei der SPD zehn, bei den Grünen zwei und bei der LINKE einen neuen Abgeordneten. CSU und FDP sitzen zukünftig mit bekanntem Personal im Parlament.  

Wie hat sich die Nutzung von Social Media durch diesen Austausch zum Beginn der neuen Legislatur verändert? 

Ich habe mit Hilfe des Social-Media-Analyse-Portals Pluragraph.de wieder nachgezählt und präsentiere einige Daten zur Nutzung von sozialen Netzwerken unter den Abgeordneten.

Dies ist ein rein quantitativer Überblick. Stand ist der 18. Juni 2014.   

95,8 Prozent der Europaabgeordneten nutzen Social Media


Erste zentrale Erkenntnis: Insgesamt haben nun 92 Parlamentarier mindestens ein Profil in einem der großen sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, Youtube, Flickr, Google+, XING, myspace, LinkedIn, Vimeo, Foursquare oder Pinterest. Dies entspricht einer Steigerung von 1,8 Prozent im Vergleich zu den Daten vom Januar 2014. Nur noch etwas über 5 Prozent aller Parlamentarier (5 Abgeordnete) verzichten komplett auf die Nutzung des "Internet der Menschen".

Balkendiagramm
Social-Media-Nutzung von Europaabgeordneten - Stand Januar 2014, Quelle Pluragraph.de/statista.com




 

Social-Media-Nutzung nach Netzwerken


In allen Fraktionen bzw. unter den deutschen Einzelmitgliedern ist Social Media weit verbreitet, in allen deutschen Europagruppen innerhalb der Fraktionen gibt es mehr als 94% Social-Media-Nutzer.

Wie beliebt sind die einzelnen Netzwerke?

Facebook


Weiße Schrift auf blauem Hintergrund
90 der 96 Abgeordneten haben ein eigenes Facebookprofil.
94 Pozent der Europaabgeordneten sind bei Facebook angemeldet.
Dies entspricht einer Steigerung von 13 Prozentpunkten. 

51 von 96 Abgeordenten nutzen ein persönliches Profil.
53,1 Prozent der Europaabgeordneten kommunizieren über private Profile. 

68 von 96 Abgeordneten haben eine Fanseite.
70,8 Prozent der Europaabgeordneten haben sich für die Nutzung einer Fanseite entschieden.
Dies entspricht einer Steigerung von 20,8 Prozentpunkten.

Im Durchschnitt hat jeder deutsche MEP 5689 Fans. (Die Spanne liegt dabei zwischen 14 und 132.000 Fans)

Einen Überblick über alle Facebook-Fanseiten der Europaabgeordneten liefert das Social-Media-Analyse-Portal Pluragraph.de hier. 

Zudem habe ich eine abonnierbare Liste mit allen Facebookprofilen der Abgeordneten angelegt. Mit einem Klick kann man die Postings aller MEP in seinen Newsfeed holen.

Die meisten Fanseiten gibts unter den Abgeordneten der SPD (85,2 Prozent) und der Grünen (72,7 Prozent), die wenigsten unter den sieben Parlamentariern von Die LINKE (28,6 Prozent). 


Twitter


64 der 96 Abgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account.
Dies entspricht 66,7 % der Europaabgeordneten.
Dies entspricht einer Steigerung von 7,7 Prozentpunkten.

Im Durchschnitt hat jeder deutsche MEP 3966 Follower. (Die Spanne liegt dabei zwischen 0 und 112.000 Followern)

Einen Überblick über alle Twitter-Accounts der Europaabgeordneten liefert das Social-Media-Analyse-Portal Pluragraph.de hier.   

Die meisten Twittter-Accounts gibts unter den FDP-Abgeordneten (100 Prozent) und bei den Grünen (81,2 Prozent), die wenigsten bei den Parlamentariern von CDU und CSU (55,9 Prozent). 

Für alle die den deutschen MEP mit einem Klick auf Twitter folgen wollen, habe ich auch einmal eine Twitter-Liste erstellt in der alle 63 Accounts zu finden sind. Diese Liste kann man abbonieren.

YouTube

Logo YouTube


51 der 96 Abgeordneten haben einen eigenen YouTube-Account.
Dies entspricht 53,1 Prozent der Europaabgeordneten.
Dies entspricht einem Rückgang von 7,9 Prozentpunkten. 




XING


Logo XING19 der 96 Abgeordneten haben ein XING-Profil.
Dies entspricht 19,8 Prozent der Europaabgeordneten.






Google+ 


Logo Google+
32 der 96 Abgeordneten haben ein Google+ Profil und/oder eine Google+-Seite.
Dies entspricht 33,3 Prozent der Europaabgeordneten.
Dies ist eine Steigerung von 9,3 Prozentpunkten.

Und hier gibts alle Europaabgeordneten in einem Google+-Circle.

Neben den hier aufgeführten meist genutzten Netzwerken besitzen einige Mitglieder des Europaparlements zudem Accounts in folgenden weiteren sozialen Netzwerken: Flickr, Pinterest, LinkedIn und myspace. Aufgrund der geringen Nutzerzahlen verzichte ich aber auf eine Darstellung dieser Netzwerke.

Diese Zahlen sagen nichts, aber auch rein gar nichts über die Qualität der Nutzung aus. Aus qualitativen Analysen wissen wir, dass nur die allerwenigsten der Europaabgeordneten die Netzwerke wirklich gut und erfolgreich nutzen. Dies bestätigt auch die Analyse von Dr. Götz Frommholz, der dier wahlkämpfenden Kandidaten zur Europawahl und ihre Online-Aktivitäten untersucht hat.

Zudem bin ich gespannt, wie sich die Nutzung in den kommenden fünf Jahren entwicklen wird, sowohl bei den Kandidaten als auch bei den Accounts der Fraktionen bzw. GruppenDenn das größte Potential der sozialen Netzwerke liegt gerade in der kontinuierlichen Kommunikation zwischen den Wahlen!   

Und noch ein Lesehinweis zum Schluß: Für die Bundeszentrale für politische Bildung habe ich gemeinsam mit Anne Laumen die Social-Media-Aktivitäten der deutschen Parlamentarier im beginnenden Europawahlkampf 2014 analysiert: #EP2014 - Europawahlkampf im Netz




4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die aufschlussreiche Analyse! Ich freue mich schon auf eine quantitative Analyse der Social Media Aktivitäten der deutschen EP-Abgeordneten.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Freue mich natürlich auf eine qualitative Analyse … die quantitative hast du hier ja schon gegeben

      Löschen
    2. Lieber Herr Stephan,

      vielen Dank für das Lob, dass mich sehr freut.
      Qualitativ ist schwierig, da ich zum einen leider nicht die einzelnen Strategien der MEP kenne, noch weiss was die konkreten Ziele der Kommunikation sind.

      Vieles was eventuell in meinen/Ihren Augen kurios (schlecht) wirkt, ist vielleicht für die angepeilte Zielgruppe genau richtig. Tue mich damit schwer. Aber vielleicht kann man mal etwas zu Best Practice allgemein machen.

      Freue mich auch über Ihren Input.

      Löschen
  2. Für institutionelle Betreiber, die international Zugang zu digitalen Vermögenswerten und Kryptowährungen anbieten, haben wir https://www.merkeleon.de/cryptocurrency-exchange-software/ Finanztechnologielösungen entwickelt.

    AntwortenLöschen