Disclaimer: Vor einigen Wochen wollte der Autor dieses Blogs, Martin Fuchs Mitglied in einer geschlossenen CDU Facebook-Gruppe werden. Dieser Beitrittswunsch wurde abgelehnt, da die Gruppe ausschließlich für Wahlkämpfer vorgesehen ist und nicht für Wahlkampfberichterstatter. Gerne komme ich aber seinem Vorschlag nach, diesen Ansatz hier ein wenig zu erläutern.
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Unmittelbar nach der ersten Obama-Kampagne 2008
waren alle dazu einzuholenden Stimmen noch recht eindeutig. Selbstverständlich
brauche man eine eigene Plattform zur Organisation einer politischen Kampagne.
Eine eigene Community sei zwingend erforderlich. Allein schon wegen der Organisation
in Wahlkreisgrenzen und wegen der vielen
weiteren besonderen und vermeintlich einmaligen Funktionalitäten. Und eine
eigene Community sei ja auch so etwas wie ein digitales Zuhause für die
Anhänger. Im Zweifelsfalle würden sich nur hier die „Firefighters for Obama“
und die „Biker für Steinmeier“ aus der Deckung trauen. Vom Datenschutz mal ganz
zu schweigen.
Screenshot roteblogs.de (2005) |
Aber in 2009 kam es dann zu einer vergleichsweise
homogenen Struktur und alle Parteien in Deutschland haben recht aufwändige
digitale Community-Angebote für die Organisation ihrer Wahlkämpfer vorbereitet
und angeboten. Was das teAM-Deutschland-Netzwerk bei der CDU war, fand seine Entsprechung im Wurzelwerk der Grünen und dem SPD-net bei den Sozialdemokraten.
Screenshot team.cdu.de (2013) |
Im Wahlkampf 2013 war die Entwicklung dann wieder etwas unterschiedlich. Während die SPD ihr Angebot noch deutlich ausgeweitet und differenziert hat, hat die CDU auf das bewährte teAM-Netzwerk zurückgegriffen. Die technische Plattform haben wir zwar von Joomla auf Drupal umgestellt und auch die Optik angepasst, an den Funktionalitäten aber nur wenig verändert. Ein guter Artikel zu den unterschiedlichen Ansätzen findet sich bei Politikwissenschaftler Dr. Andreas Jungherr (Text noch im Review.)
Wenn wir im teAM-Netzwerk Veränderungen vorgenommen haben, dann waren es eher bewusste Einschränkungen der Funktionalität innerhalb der Community. So haben wir zum Beispiel die Funktion, eigene Unterstützerkreise aufzubauen, beseitigt. Hintergrund dieser Überlegungen war, dass Unterstützerkreise und vergleichbare Möglichkeiten in der Regel nur eine geringe Außenwirkung entfaltet haben. Eine Selbstbeschäftigung untereinander sollte vermieden werden. Deshalb unser Ansatz: Die Firefighter und Biker dieser Welt sollten künftig bitte all ihren Mut zusammen nehmen und ihre Unterstützung öffentlich auf Facebook, Instagram und – noch besser – im persönlichen Umfeld auf WhatsApp kund
Screenshot Interne DIWAK-Facebookgruppe der CDU |
Screenshot Interne DIWAK-Facebookgruppe der CDU: |
Vorläufiges Fazit
Nichts ist entschieden. Ob Facebook das Tool für die interne Koordinierung des Wahlkampfes 2017 sein wird ist unsicher. Wir haben 2009 erlebt, wie sich die Bedeutung der verschiedenen sozialen Netzwerke allein zwischen der Europawahl im Frühling und der Bundestagswahl im Herbst spürbar verschoben hat. Und auch wenn sich die Plattformentwicklung seitdem deutlich konsolidiert hat, ist eine ernsthafte Prognose für 2017 zum jetzigen Zeitpunkt reine Kaffeesatzleserei. Aber es könnte gut sein, dass die Zeit der großen, technisch eigenständigen Kampagnen-Communities bereits Geschichte ist.
An Alternativen wird bereits gearbeitet.
Autor:
Dr. Stefan Hennewig |
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